Am Samstag, den 11. Juni 2016 fand von 10 bis 15:30 Uhr im Juridicum der Universität Münster ein Thementag über Plastik statt. Dieser wurde von der Studierendeninitiative Wirtschaft und Umwelt e.V. veranstaltet. Unter anderem waren auch Vamos e.V. und das EINEWELTFORUM Münster e.V. zu Gast.
Der erste Vortrag war eine allgemeine Einführung in das Thema, die sowohl Problematiken als auch Alternativen des Plastikmülls aufzeigte. Referentin war Meike Schulzik, Inhaberin des verpackungsfreien Ladens „Einzelhandel zum Wohlfüllen“ an der Hammer Straße. Sie will nicht nur wieder einen Sinn für bewusstes Einkaufen schaffen, sondern zeigt auch, dass man seinen Wocheneinkauf problemlos plastikfrei gestalten kann.
Zweiter Referent war Sebastian Köbbing von der RWTH Aachen, der seinen Forschungsbereich in der angewandten Biologie vorstellte. Ziel des EU-geförderten Projekts ist es, Bakterien der Art Pseudomonas Putida dazu zu bringen, zerkleinertes Plastik zunächst aufzunehmen und anschließend als Bioplastik wieder abzugeben (Genaue Informationen: www.p4sb.eu). Auch wenn das Projekt noch am Anfang steht, sind die Forscher hoffnungsvoll, in vier Jahren ein Bakterium zu haben, welches diesen Prozess in großem Stil durchführen kann.
Abgerundet wurde der Thementag durch Frau Friederike Gabel vom Institut für Landschaftsökologie der Universtiät Münster. In ihrem Fachbereich Hydrologie forscht sie mit weiteren Nachwuchswissenschaftlern an der Belastung aquatischer Systeme durch Mikroplastik. Dabei werden nicht nur die Meere und Ozeane betrachtet, sondern auch heimische Flüsse und Gewässer. Bedauerlicherweise haben sie in allen untersuchten Gewässern Spuren von Plastik gefunden, dabei sind nicht nur die Auswirkungen auf den Menschen, sondern auch auf in den Gewässern lebende Tiere und Pflanzen völlig ungeklärt.
Der Tag hat gezeigt, warum es sehr wichtig ist, sich mit dem Thema zu befassen und den Plastikkonsum nicht nur zu überdenken, sondern auch drastisch zu reduzieren. Auch wenn staatliche Regulierung hier ebenfalls eine große Rolle spielt, kann jeder etwas tun und mit seinen Kaufentscheidungen aktiv zu einer Verringerung des Müllproblems beitragen. Die Resonanz und die angeregten Diskussionen im Plenum haben gezeigt, dass ein Umdenken im Gange ist, es jedoch noch viel zu tun gibt.